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12.05.06 - 24.09.06 Horst-Janssen-Museum Oldenburg "Die skandinavische Reise"
Die Ausstellungseröffnung fand am 12. Mai, 20.00 Uhr in Anwesenheit von Gesche Tietjens
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Zeichnungen und Radierungen von Horst Janssen
"Ich will Norweger werden" Im September 1971 unternahm Horst Janssen mit seiner damaligen Lebensgefährtin (Frau) Gesche Tietjens eine Reise durch Norwegen, Schweden und Finnland  . Die 5800 Kilometer lange Autofahrt mit "Volvi, der aus der Gegend ist" (Volvo ist eine Automarke) führte von Svanshall nach Oslo, Trondheim, Narvik, Hammerfest, Lakselv, Inari, Rovaniemi, Sundsvall, Väner, Vättern-See, Helsingborg und zurück zum Ausgangspunkt Svanshall. Janssen schrieb ein Reisetagebuch und verarbeitete die Reise künstlerisch.
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Es entstanden Zeichnung und Radierungen , die viel von dem mal herben, mal lieblichen Charakter Skandinaviens wiedergeben. Die Ausstellung bietet durch die Fotografien von Gesche Tietjens auch Einblicke in persönliche Momentaufnahmen der gemeinsamen Reise.
Bei der "skandinavischen Reise" können neben seinen Arbeiten auch Janssens ungewöhnliche Texte in Form von Reisetagebuchaufzeichnungen entdeckt werden. Immer wieder begeistern Horst Janssens literarische Beschreibungen und seine knappen Kommentare.
13.09.1971 "Montag von Svanshall nach Oslo und am nächsten Morgen um 8 Uhr sofort weiter, weil man in Oslo von Europa spricht, ohne den Vorteil zu erkennen, dass man fast außerhalb dieses Dilemmas ( schwierige ausweglose Situation) liegt. Nach Trondheim. Vorher das erwähnte Hochmoor. In Trondheim gerieten wir abends durch die Drehtür in die Halle des Hotels "Phönix" und nutzten den Schwung der Tür, um gleich wieder rauszukommen - "dunkle Anzüge". Eine Norgestunde weiter fanden wir ein Overnatting in einem kleinen Privathaus. In dem Doppelzimmer unten, wo wir der Familie vorgestellt wurden, stand ein Klavier mit einem aufgeschlagenen Notenheft. In meiner Verlegenheit - der privaten Umgebung wegen - und auch Furcht - kurz dachte ich, wir sollten womöglich in einem der zwei nur durch einen Vorhang getrennten Zimmer schlafen - ging ich ans Klavier und starrte auf die Noten, las den Namen Beethoven, und als ich wieder aufsah, hatte sich die Familie schon verdächtig genähert. Ich habe diese Beethoven-Sonate nicht gespielt, weil’s das erste Mal gewesen wäre, daß ich überhaupt ein Klavier bedient hätte. Inzwischen war unser Zimmer im ersten Stock präpariert: kalt und wunderschön. Und unsere erste Nacht in Norwegen, denn Oslo gilt nicht."
Aus: Horst Janssen, Skandinavische Reise, 2001 Alexander Fest Verlag, Berlin
Diese Ausstellung wird unterstützt durch den Verein der Freunde und Förderer des Horst-Janssen-Museums e.V.
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