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25.08.01 - 28.10.01 Horst-Janssen-Museum Oldenburg "Detlef Kappeler und Horst Janssen"
Detlef Kappeler und Horst Janssen
Beziehungen zwischen zwei Künstlern aus Norddeutschland
Wenn das Horst-Janssen-Museum Oldenburg Werke anderer Künstler als Janssen ausstellt, liegt die Frage nach Gemeinsamkeiten nahe. Das gilt umso mehr, wenn es sich um die erste Ausstellung eines „anderen“ Künstlers, in diesem Fall um Detlef Kappeler, handelt, dessen grafisches Werk vom 24. August bis 28. Oktober im Horst-Janssen-Museum zu sehen ist. Das benachbarte Stadtmuseum Oldenburg zeigt zeitgleich Malerei und Skulpturen Kappelers, so dass Besucher einen Überblick über sein vielfältiges Schaffen erhalten. Obwohl es keinen direkten persönlichen Kontakt zwischen Janssen und Kappeler gegeben hat, sind einige biografische Beziehungen interessant. So hat Kappeler, wie Horst Janssen, an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert.
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Sein Lehrer war Paul Wunderlich, der auch Horst Janssen, in die Kunst des Radierens einführte, und wie Horst Janssen erhielt Kappeler das Stipendium des Lichtwark-Preises der Stadt Hamburg.
Beide Künstler haben gegenstandsbezogen gearbeitet. Auch wenn Kappeler sich der Abstraktion und der Dekonstruktion zeitweilig näherte, steht die Auseinandersetzung mit dem Figurativen, mit Mensch und Tier, bei Kappeler im Vordergrund. Das gleiche gilt für die Auseinandersetzung mit Grundgegebenheiten menschlicher Existenz, wobei sich hier die Darstellungsmittel und die Gewichtung im Werk völlig unterscheiden. Grundlegend verschieden ist auch das soziale und politische Engagement beider Künstler. Während Detlef Kappeler unmissverständlich politische Positionen bezieht, die der intellektuellen Linken zuzuordnen sind, gibt sich Janssen eher als Bürgerschreck. In der Formulierung von Vitalität, Freude und Leid, aber auch Bestialität, Verzweiflung, Krankheit und Tod hingegen wird der Betrachter Verbindungen feststellen, wie das Beispiel der Totentänze im Werk beider Künstler zeigt.
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