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14.11.01 - 03.03.02 Horst-Janssen-Museum Oldenburg "Janssen sieht Goya"
Janssen sieht Goya
"Wer das Gegenteil will, kopiert das Original"
Zum zweiundsiebzigsten Geburtstag Janssens stellt das Museum sein Werk in Beziehung zu den grafischen Arbeiten des Spaniers Francisco de Goya (1746-1828). Die Ausstellung „Janssen und Goya“ ist vom 15. November 2001 bis 3. März 2002 zu sehen.
Mehrmals hat Janssen nach Werken von Goya gezeichnet und radiert. Auf etlichen dieser Arbeiten findet sich der explizite Hinweis „nach Goya“. Von der getreuen Nachbildung der Vorlage über die motivische Entlehnung bis hin zur inhaltlichen Umkehrung des Vorbildes finden sich zahlreiche Beispiele.
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Diese Arbeiten bilden das Zentrum der Ausstellung. Davon ausgehend werden verwandte Themen beider Grafiker, wie Geschlechterbeziehungen, Gewalt oder Fantastik einander gegenübergestellt. Häufig gibt es Analogien in den Werken, die von einer ähnlichen Auffassung eines Themas zeugen. Die unschuldige Schöne, die vom hässlichen Alten bedrängt wird, kommt ebenso zur Darstellung wie die durchtriebene Braut, die es auf den reichen Greis abgesehen hat.
Zum Thema Gewalt finden sich bei Goya anklagende Darstellungen der Brutalität im Kontext des spanischen Bürgerkrieges, während von Janssen nicht minder drastisches Gemetzel in freier Assoziation zu Papier gebracht wurde. Fantastische und karikierende Übertreibungen gehören zu den beliebten Stilmitteln beider Künstler. Wo sich Goyas Kritik an Klerus, Militär und Adel an ganz konkreten Verhaltensweisen festmacht und auch spezifische Laster der einfachen Bevölkerung von ihm angeprangert werden, nimmt Janssen Vertreter der vornehmen Gesellschaft aufs Korn und gibt sie durch seine verzerrte Darstellung der Lächerlichkeit preis. Meister der Zeichnung und der Radierung sind beide in jeweils eigener Ausprägung.
Dank der vollständigen, im Bestand des Stadtmuseum Oldenburg vorhandenen vier Radierfolgen Francisco de Goyas, der Caprichos, der Desastres de la Guerra, der Tauromaquia und der Disparates ist es möglich, aus einer Vielzahl von Arbeiten typische und prominente Blätter von Goya zu präsentieren. Was die Arbeiten von Horst Janssen betrifft, werden sowohl Zeichnungen als auch Druckgrafiken, die zu etwa 70 Prozent aus Privatsammlungen stammen, vorgestellt.
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