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30.08.02 - 03.11.02 Horst-Janssen-Museum Oldenburg "Besondere Säfte - Joseph Beuys"
Besondere Säfte
Joseph Beuys. Wasserfarben 1942-1963
Joseph Beuys (1921 – 1986) hat die Kunstgeschichte der Nachkriegszeit in Deutschland maßgeblich beeinflusst. In den Jahren vor seinen spektakulären Aktionen hat er mit Wasserfarben-Zeichnungen von hoher Sensibilität geschaffen. Die Hauptakteure dieser Blätter sind Frauen- und Tierfiguren. Diese frühen Zeichnungen der Nornen, Faunessen, Bienenköniginnen, aber auch der Hasen, Elche und Schwäne führen bereits in die Symbolwelt Joseph Beuys‘ ein, die sein gesamtes späteres Schaffen bestimmt. In den geheimnisvollen, zarten Blättern beschreibt er die Verletzlichkeit und Kreatürlichkeit von Mensch und Tier und ordnet ihnen besondere Kräfte zu, die er aus ihren natürlichen Lebensgewohnheiten ableitet.
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So hat beispielsweise die honigproduzierende Biene, die durch ihre Arbeit ein hochorganisiertes, plastisches Gebilde schafft und am Leben hält, seine große Aufmerksamkeit.
Wie in Beuys‘ gesamten künstlerischen Werk hat er sich nicht auf die herkömmlichen Mittel und Techniken beschränkt. Er hat neben Wasserfarben auch Kaffee, Tee, Beize, Quarkwasser, Säfte von Gemüse und Obst und hin und wieder Blut als „besondere Säfte“ zum Zeichnen benutzt. Ebenso wird Papier unterschiedlichster Herkunft von Joseph Beuys verwendet. Umschläge, Kartons und Pappen, die Gebrauchsspuren aufweisen, kommen ebenso zum Einsatz wie Bütten und weißes Schreibmaschinenpapier.
Annähernd 100 „Wasserfarben“-Blätter, wie Beuys sie zusammenfassend nannte, aus der Sammlung van der Grinten, Stiftung Museum Schloss Moyland werden im Horst-Janssen-Museum zu sehen sein. Der Katalog bildet sämtliche 87 Werke ab und kostet 19,40 €.
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