An diesem Punkt setzt seine Zeichnung ein. Die oft großformatigen Bleistiftzeichnungen beschreiben eine Welt jenseits des objektiv (sachlich) Wahrnehmbaren. Mit diszipliniertem (hier: "kontrolliertem") Strich entstehen vermeintlich sachliche Schilderungen von beispielsweise labyrinthischen (Labyrinth griech. "Irrgarten") Räumen mit merkwürdigen Geräten in denen Pflanzen ein undurchschaubares Eigenleben führen. Die sehr präzisen ("genauen") und gleichzeitig narrativen ("erzählerischen")Zeichnungen erinnern an Konstruktionspläne ("Baupläne") oder James Bond-Filmsets. Roths Arbeiten suggerieren (suggerieren "jmdm. etwas einreden") dem Betrachter eine Parallelwelt, hinter den Dingen, die immer wieder verblüffend ist.
Die Jury ("sachverstäniges Gremium") bestehend aus Prof. Dr. Jean-Christophe Ammann (Frankfurt), Dr. Julian Heynen, (diesjähriger Kurator des deutschen Biennale-Pavillons in Venedig), Prof. Dr. Carl Vogel (emeritierter Präsident der Hochschule für bildende Künste, Hamburg), Prof. Dr. Ewald Gäßler und Dr. Jutta Moster-Hoos (beide Horst-Janssen-Museum) war schnell vom konzeptionellen (Konzept "Entwurf, Plan") Ansatz Daniel Roths Kunst überzeugt. In der Jury-Erklärung heißt es: "Mit Daniel Roth wird ein Künstler ausgezeichnet, der dem Medium ("Mittel, Vermittler von Informationen") der Zeichnung im Zusammenspiel mit anderen Elementen einer offenen narrativen Kunst eine weitere Dimension ("Ausmaß, Ausdehnung") gegeben hat."
Der diesjährige Preisträger studierte bei Harald Klingelhöller an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Daniel Roths Arbeiten waren u.a. in Galerieausstellungen in Karlsruhe, Köln, Hamburg, Basel, Amsterdam und New York, im Museum der Bildenden Künste Leipzig, im Dallas Museum of Art, im Kunstverein Aachen sowie in der South London Gallery zu sehen.
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